Psychosoziale Krebsberatung mit PKV-Finanzierung
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Eine Krebserkrankung und deren Behandlung sind nicht nur für den Körper eine enorme Herausforderung. Sie kann bei Betroffenen und ihren Angehörigen auch zu starken psychosozialen Belastungen führen.
Hilfe bieten unter anderem die ambulanten psychosozialen Krebsberatungsstellen (KBS) in Deutschland. Sie widmen sich den psychologischen und sozialen Problemen, die durch Krebs entstehen können. Wer Schwierigkeiten bei der Bewältigung der Erkrankung hat, im Alltag überfordert ist, Fragen zu möglichen Sozialleistungen u. ä. hat, kann sich an die Beratungsstellen wenden. Das gilt für die Erkrankten selbst wie auch für ihre Angehörigen.
Die Beratung erfolgt im Allgemeinen durch Psychologen und Sozialarbeiter. Es geht also ausdrücklich nicht um die psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung möglicher psychischer Störungen infolge von Krebserkrankungen; dies bleibt Aufgabe von Therapeuten und Ärzten. Stattdessen geht es um psychosoziale Leistungen wie Informationen, Begleitung, Beratung und Kriseninterventionen.
Kostenfreie Beratung auch für Privatversicherte
Seit Anfang dieses Jahres wird das ambulante Beratungsangebot von den Krankenversicherungen mitfinanziert. Die Gesetzliche und Private Krankenversicherung sind gemeinsam verpflichtet, die ambulante psychosoziale Krebsberatung mit jährlich bis zu 21 Mio. Euro zu fördern. Davon entfallen knapp 1,5 Mio. Euro auf die PKV.
Privatversicherte und ihre Angehörigen können die Angebote der psychosozialen Krebsberatungsstellen kostenfrei und falls gewünscht anonym in Anspruch nehmen. Eine Eigenbeteiligung fällt für Privatversicherte – genauso wie für gesetzlich Versicherte – nicht an. Um einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zu ermöglichen, sieht das Gesetz eine pauschale Förderung vor: pro Einrichtung und nicht pro Beratung. In der Gesetzesbegründung ist sogar ausdrücklich festgelegt, dass Leistungen von Krebsberatungsstellen den Versicherten nicht zusätzlich nach der ärztlichen Gebührenordnung (GOÄ) in Rechnung gestellt werden dürfen.
Eine Krebsberatungsstelle in Ihrer Umgebung finden Sie auf der Website des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums. Sollten Sie hier nicht fündig werden, können Sie sich telefonisch unter 0800 – 420 30 40 an den Krebsinformationsdienst wenden, der Ihnen dann weiterhilft.
Hinweis: Aufgrund der Corona-Pandemie bieten viele Krebsberatungsstellen ihren Service telefonisch und/oder per E-Mail an.
Derzeit gibt es rund 160 ambulante psychosoziale Krebsberatungsstellen. Künftig soll das Beratungsangebot noch ausgeweitet werden und deutschlandweit flächendeckend zur Verfügung stehen. Um eine bundesweit einheitliche und hohe Qualität sicherzustellen, arbeiten GKV, PKV und die Vertreter der Beratungsstellen an gemeinsamen Fördervoraussetzungen, beispielsweise zur Personalausstattung.